Wasserschloss Thundorf
Das Wasserschloss Thundorf wurde wahrscheinlich durch Moritz von Schaumberg um 1480 erbaut.
Eine bereits seit Mitte des 12. Jahrhunderts bestehende Hoehenburg, auf dem Berg hinter Thundorf, wurde vorher aufgegeben und abgebrochen und die Steine für den Neubau wiederverwendet. Diese war vorher im Besitz der Ritter von Thundorf, die um 1310 ausstarben und die Burg sowie der Besitz ging in die Haende der Grafen von Henneberg ueber. Diese vergaben das Lehen dann an die Geschlechter von Schaumberg und von Marschalk, die als Ganerben ( Mitbesitzer) beide die Herrschaft des Burggrafentums Thundorf besassen. Um 1444 verkaufte das Geschlecht von Marschalk seinen Besitz dann an die Familie von Schaumberg, so dass diese Alleinbesitzer wurden.
Der Besitz des Burggrafentums Thundorfs durch die von Schaumberg, beginnt mit Heinrich von Schaumberg um 1428 und endet aus Geldnoeten, durch den Verkauf desselben, nach dem 30 jaehrigen Krieg um 1676, an die katholische Familie von Rosenbach die es bis 1806 bewohnten.
So war Thundorf 7 Generationen oder 248 Jahre, als Burggrafschaft im gemeinsamen Familienbesitz, des in Franken weit verstreut ansaessigen Geschlechtes von Schaumberg. Ihren Herren folgend war ganz Thundorf sowie der gesamte Besitz evangelischen Glaubens, was sich durch den Verkauf im Zuge der wütenden Gegereformation dann umkehrte. Die Burggrafschaft umfasste 3 Doerfer, einen recht grossen Landbesitz sowie das niedere Gericht und diverse andere dazugehoerige Gefaelle.

Sylvester von Schaumberg, Amtmann in Muennerstadt und Freund Luthers, stiftete 1528 eine Ritterschule (Adelschule, oder Adeliges Gymnasium ) in Thundorf, deren Gebaeude immer noch erkennbar gegenueber des Schlosses liegen. Dort wurden junge Edelleute und Buergersoehne in evangelischer Religion und in den 7 freien Kuensten unterwiesen.Ueber dem Eingang war eine Inschrift angebracht, die den Stifter und die Jahreszahl nannte und denjenigen mit einem Fluch belegte der die Schule zugrunde lassen wuerde. Sie bestand bis zum Verkauf des Besitzes, dann wurde sie geschlossen und die Inschrift ausgemeisselt, was, wie sich später herausstellte, den Fluch nicht bannen konnte.